Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Rücktritt des brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck
in ihrer Ausgabe vom Dienstag, 30. Juli, wie folgt:
Politiker sind oft Süchtige, die von der Droge nicht lassen
können, die Macht und Einfluss, Bedeutung und Ansehen, Ruhm und Ehre
heißt. So wenige wir kennen, die einer angeschlagenen Gesundheit
Tribut zollen, von so vielen gegenteiligen Entscheidungen wissen wir.
(…) Geändert hat sich in den vergangenen Jahren nur der Umgang mit
der Krankheit. Früher wurde sie vollkommen verschwiegen, weil sie als
Zeichen der Schwäche verstanden wurde. Helmut Schmidts Operation, bei
der dem Bundeskanzler der erste Herzschrittmacher eingesetzt wurde,
unterlag noch größter Geheimhaltung. (…) Heute dürfen Politiker
immerhin über ihre Gesundheit reden, ohne dass dies Folgen für ihre
Karriere haben muss. Im Gegenteil: Die Botschaft lautet nun: Seht
her, ich bin so stark, dass ich auch eine ernste Krankheit gut
meistere(…) Auch dafür ist Matthias Platzeck ein gutes Beispiel.
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