Die vielen Konflikte der vergangenen Jahre, die
Zunahme der Brutalität und die Flüchtlingsströme erhöhen den Druck
auf die Bundesrepublik, sich mehr zu engagieren. Mehr Engagement muss
allerdings mehr Nachdenken vorausgehen – mehr Nachdenken etwa über
eine Welt-Sozialpolitik, wie sie einst Jürgen Habermas reflektiert
hat. Mit ihr ließe sich mehr Verteilungsgerechtigkeit erreichen und
das Maß der Ausbeutung verringern. Fanatiker und Warlords in Afrika
oder im Mittleren Osten könnten Konflikte nicht mehr religiös oder
ethnisch aufladen, wenn es weniger soziale Spannungen und mehr
ökonomische Perspektiven vor allem für junge Menschen gäbe. Sicher,
eine Welt-Sozialpolitik ließe sich nicht einfach umsetzen angesichts
der sozialen Verwerfungen bei uns und in den anderen westlichen
Gesellschaften. Einen Versuch sollte sie uns jedoch wert sein.
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