Frankfurter Rundschau: Kommentar zu 25 Jahre Mauerfall

Das Leben im Osten bestimmt der Umbruch, der
1989 seinen Anfang nahm, bis heute. Dort ist das Armutsrisiko
deutlich höher, weniger Jugendliche machen Abitur, die Existenzangst
ist größer, und der Anteil der alten Leute. Viel entscheidender aber
ist das tiefsitzende Gefühl der Benachteiligung und des
Unbehaustseins in diesem nicht mehr ganz so neuen Deutschland, das
von den einstigen DDR-Bürgern an ihre Kinder und Enkel weitergegeben
wird. Dieses Gefühl, dass das, was der West-Mainstream an Themen und
Sichtweisen vorgibt, oft so gar nichts mit ihrem Alltag zu tun hat.
Die Erfahrungen aus der Zeit des Umbruchs müssen aufgearbeitet
werden. Sie sind unabdingbar für eine Verständigung und den Abbau
sozialer Missstände im Land.

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