Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Umgang mit dem Terror

Es ist tatsächlich schwer zu ertragen, dass sich
die notwendige Ermittlungsroutine zur Aufklärung des Geschehenen
zunächst beinahe ausschließlich den Tätern und deren Motiven
zuwendet. Während viele Opfer der Angriffe sich noch auf der
Intensivstation befinden, erfahren wir beinahe täglich Neuigkeiten
über die möglichen Traumata der entwurzelten Mörder, als gelte es,
ihnen wenigstens nachträglich noch ein paar brauchbare
Therapieangebote anzudienen. Jenseits der Gefahren, die von möglichen
Nachahmungstätern drohen, dürfte die Fähigkeit, zwischen
übertriebener Täterfixierung und einem gebotenen Maß des öffentlichen
Umgangs mit Ermittlungsergebnissen zu unterscheiden, auf absehbare
Zeit prägend sein für eine sich rasant verändernde politische Kultur.

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