Der geplatzte Gipfel von Hanoi lässt
US-Präsident Donald Trump und den nordkoreanischen Diktator Kim Jong
Un als Verlierer in ihre Heimat zurückkehren. Sie enttäuschten die
zuvor geweckten Hoffnungen auf zumindest weitere kleine Schritte der
Entspannung. Der damit verbundene Frust alleine sorgt in der Regel
für Unruhe. Trotz gegenteiliger Beteuerungen gefährdet dies die
jüngsten Fortschritte zwischen den koreanischen Staaten einerseits
und die Beziehungen zwischen Washington und Pjöngjang. Die
nordkoreanische Seite dürfte zudem das bekannte Muster fortsetzen und
der Phase der Entspannung eine der Eskalation folgen lassen. Mit
dieser Strategie führte die Diktatorenfamilie über Jahrzehnte das
asiatische Land zwar nicht aus der Isolation – doch sicherte sie ihre
Macht. Die US-Seite steht nach dem Treffen so schlecht da, weil sie
offenbar keine angemessene Antwort auf dieses nordkoreanische
Vorgehen vorbereitet hatte.
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