Frankfurter Rundschau: Politik statt Sponsoring

Das muss man den Sozialdemokraten lassen: Sie
haben schnell reagiert. Mit den „Vorwärts-Gesprächen“ war es vorbei,
kaum hatte das ZDF von ihnen berichtet. Das ist auch gut so –
unabhängig davon, ob die gesponserten Veranstaltungen mit
SPD-Spitzenleuten gegen Gesetze verstoßen haben oder nicht. Auf der
Homepage der SPD-eigenen Agentur, die das Ganze veranstaltete, hieß
es: „Gute Veranstaltungen kosten Geld. Wir finden Sponsoren, die zu
den Gastgebern passen. Und überlegen, wie sie sich am besten
präsentieren können.“ Wie blind muss man sein für verbreitetes
Misstrauen in die Politik, wenn man offenbar nicht ahnt, wie das auf
Bürger wirkt, denen das Kleingeld fehlt, sich bei Gesprächen mit
Politikern zu „präsentieren“? Jetzt also ist Schluss mit dieser Form
des Sponsorings. Und die SPD hat Zeit, eine Politik zu formulieren,
die den Verdacht allzu großer Nähe zur Wirtschaft ausräumt.

Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell