Frankfurter Rundschau: Politikwende nötig

Es ist ein Versagen auf ganzer Linie. Wie sonst
soll man es nennen, wenn über Jahrzehnte Polizei, Justiz und
Geheimdienste vieler Länder in einen „Krieg gegen die Drogen“
geschickt werden; wenn aufwendig der Nachschub illegaler Rauschmittel
auf seinen Handelsrouten blockiert wird; wenn große
Aufklärungskampagnen entwickelt werden – und am Ende der Drogenkonsum
nicht abnimmt. Schlimmer: Laut UN-Weltdrogenbericht hat der
Drogenhandel das höchste Ausmaß aller Zeiten erreicht. Höchste Zeit
sich einzugestehen: Nicht das Angebot schafft die Nachfrage, sondern
Drogen werden dahin gebracht, wo man sie kauft. An der Nachfrage muss
also auch ansetzen, wer gegen das grassierende Drogenproblem vorgehen
will – und muss sich zugleich darauf konzentrieren, sich auf wirklich
gefährliche Suchtmittel und die gefährdetsten Konsumentengruppen zu
fokussieren. Warum etwa sind zwei Drittel der Drogenkonsumenten
Männer?

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