Frankfurter Rundschau: Pressestimme Frankfurter Rundschau zu Sondierung/Flüchtlingspolitik

Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Idee
eines „atmenden Rahmens“ für Flüchtlinge:

Ein Ergebnis der Jamaika-Gespräche stand am Samstag schon fest:
Der atmende Rahmen ist erfunden, nicht zuletzt auch für den
Familiennachzug. Die Flüchtlinge, die irgendwo auf das Wiedersehen
mit ihren Familien warten, sind sicher erleichtert. In einem atmenden
Rahmen lebt es sich ja viel besser als unter dem zuvor diskutierten
Deckel. Jedenfalls im übertragenen Sinne, denn in Wirklichkeit bleibt
man da sitzen, wo man ist, weil sich deutsche Politik aufs
Sprachliche konzentriert und nicht aufs Humanitäre. Über das Prinzip
der Abschottung – Stichwort EU-Türkei-Abkommen – haben die Sondierer
sowieso nicht mehr gestritten. Die Frage war am Ende nicht ob,
sondern wie viele Familien die angeblich christlichen beziehungsweise
freiheitlichen Parteien auseinanderreißen wollen. Es bleibt einem die
Luft weg, atmender Rahmen hin oder her.

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