Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Atomrüstung/INF

Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Streit
über den INF-Vertrag:

Nach dem Ausstieg der USA und nun auch Russlands aus dem
INF-Abrüstungsvertrag fliegen Vorwürfe und Gegenvorwürfe hin und her
– über die Köpfe der Europäer hinweg. Dabei ist es Europa, das im
Kriegsfall zur atomar verwüsteten Landschaft würde.

Diese bedrohliche Lage verpflichtet die Regierungen des Kontinents
zu diplomatischen Höchstleistungen. Mit Mahnungen und Appellen ist es
nicht getan. Berlin, Paris und London müssen sich – Brexit hin oder
her – zusammentun, um Gehör zu finden. Mit Polen, Balten und allen
anderen Osteuropäern müssen sie gegenüber Moskau und Washington mit
Druck und Lockangeboten auf die Rückkehr zur Rüstungskontrolle pochen
– und dabei auch neue Atommächte in Asien einbinden.

Illusorisch? Vielleicht. Aber tatenlos zuzusehen, wie man selbst
zwischen die Fronten gerät, verbietet sich.

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