Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Ausweisung wegen Antisemitismus

Die Frankfurter Rundschau schreibt zu Plänen für
eine Ausweisung wegen Antisemitismus:

Die Idee, „den Aufruf zum Hass gegen Teile der Bevölkerung“ zum
Ausweisungsgrund zu machen, ist populistischer Unfug. Der
Antisemitismus eines Einwanderers ist so wenig zu rechtfertigen wie
der Judenhass alteingesessener Einwohner des „christlichen
Abendlandes“, nämlich gar nicht. Wer aber so tut, als könnte man den
Hass bekämpfen, indem man sich einzelner Hassprediger entledigt, hat
entweder nichts verstanden oder lenkt die Aufmerksamkeit bewusst auf
Scheinlösungen. Der Glaube, den Antisemitismus sozusagen abschieben
zu können, ist in einer Einwanderungsgesellschaft mindestens naiv. Es
ist diese Gesellschaft, die den Hasspredigern die Grenzen zeigen muss
– mit Bildung und Aufklärung und notfalls mit Strafe. Und übrigens:
Wohin wollen CDU und CSU eigentlich unsere selbst gemachten Nazis und
gutbürgerlichen Judenwitz-Reißer abschieben?

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