Frankfurter Rundschau: Pressestimme zu Flüchtlingen

Die Frankfurter Rundschau kommentiert die
jüngste Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer:

Wieder sind mehr als 300 Flüchtlinge vom Mittelmeer verschluckt
worden. Die allermeisten von ihnen hätten wohl gerettet werden
können. Auch vor über einem Jahr waren über 300 Menschen ertrunken –
eine Meile vor der Küste von Lampedusa. Danach startete Italien die
Operation Mare Nostrum: Marine und Küstenwache retteten Zehntausende.
Mare Nostrum kostete monatlich neun Millionen Euro. Da die EU dafür
nicht aufkommen wollte, blies Italien die Hilfsaktion im vergangenen
November ab. Abgelöst wurde sie von der Operation Triton, für die
Frontex verantwortlich ist, eine Agentur zum Schutz der Außengrenzen
der EU. Dass Flüchtlinge lebend in Europa ankommen, ist nicht ihr
Ziel. Stattdessen setzt sich die Globalisierung der Gleichgültigkeit
durch, vor der der Papst vor einem Jahr gewarnt hat.

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