Die Frankfurter Rundschau schreibt zum
Werbeverbot für Abtreibungen:
Gesundheitsminister Jens Spahn kündigt an, man werde „genau
definieren“, wie Ärzte informieren dürfen. Das spiegelt das
altbekannte Misstrauen wider – gegenüber Ärzten, die angeblich
gewissen- und skrupellos Abbrüche als vermeintlich normale
Dienstleistung anpreisen. Und gegenüber Frauen, die man vor dieser
manipulativen Werbung unbedingt schützen muss, weil sie sonst
leichtfertig abtreiben. Wie realitätsfremd kann man eigentlich sein?
Der moralische Fundamentalismus und der Paternalismus, die die
Debatte und das juristische Regelwerk bis heute prägen, müssen ein
Ende haben. Der Weg dahin führt über die Abschaffung des
Werbeverbots. Dafür gibt es im Bundestag eine erfreulich klare
Mehrheit. Höchst unerfreulich ist dagegen das Schauspiel der SPD, die
sich wieder einmal zugunsten des Machterhalts in der großen Koalition
verbiegt.
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