Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Lokführer-Streik:
Das Verhalten der GDL stellt nicht die Ursache, sondern die Folge
einer Entwicklung dar, die andere zu verantworten haben. Vor allem
diejenigen, die sich jetzt über den Streik beklagen. Sie waren es,
die die Daseinsvorsorge, zu der Mobilität gehört, dem Markt
überantworten wollten. Die Beschäftigten wurden einer
Kosten-Konkurrenz ausgesetzt, die sie zwingt, um angemessene Löhne zu
kämpfen. Wenn von Weselsky etwas zu verlangen ist, dann das Gespräch
mit der Konkurrenzgewerkschaft EVG. So viel Unterschied wie nötig, so
viel Einheit wie möglich – das hieße zum Beispiel die Bildung von
Tarifgemeinschaften. Die Politik sollte aufhören, gegen eine
Gewerkschaft zu hetzen, die um ihre Existenz kämpft. Sie tut das
deshalb so verbissen, weil dieselben Politiker dabei sind, ihr mit
ihrem Tarifeinheitsgesetz den Garaus zu machen.
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