Frankfurter Rundschau: Pressestimme zum Gedenken in Norwegen

Die Frankfurter Rundschau schreibt zum Jahrestag
der Morde von Oslo und Utøya:

In würdigem Gedenken hat Norwegen auch den zweiten Jahrestag der
Terrorbombe von Oslo und des Massakers von Utøya vorbildlich
begangen. Mit seinem Appell für das Festhalten an den Werten der
offenen Gesellschaft fand Ministerpräsident Stoltenberg wieder einmal
die richtigen Worte. Doch noch fehlt eine Dimension in der
Aufarbeitung: Die Frage, wie ein scheinbar völlig normaler junger
Norweger zu einem rechtsradikalen Massenmörder werden konnte, wartet
auf ihre Antwort. Anders Breivik sitzt für den Rest seines Lebens
hinter Gittern. Doch das hasserfüllte Umfeld, das ihn formte,
existiert weiterhin. Die Toleranz, die Stoltenberg und Gleichgesinnte
predigen, wird erst dann zur Kraft, wenn sie nicht nur Gedenktage
prägt, sondern auch den Umgang mit Roma-Bettlern oder
Flüchtlingskindern im ganz normalen Alltag.

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Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
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