Die Frankfurter Rundschau kommentiert den
Migrationsbericht der Bundesregierung:
Ein Schuss Nüchternheit tut gut in der fehlgeleiteten Debatte über
angebliche Armutszuwanderer aus Osteuropa, die angeblich das deutsche
Sozialnetz ausplündern. Deshalb kommt der Migrationsbericht der
Bundesregierung gerade recht. Solange der Slogan „Wer lügt, der
fliegt“, der mit seiner Suggestion massenhaften Sozialmissbrauchs ja
selbst eine dreiste Lüge ist, es jeden Tag in einschlägige
Schlagzeilen schafft – so lange ist es nötig, den Alltag, wie er
wirklich ist, in den Blick zu nehmen. Jeder Fünfte hierzulande hat
eine Migrationsgeschichte, bei Kindern unter zehn sogar ein Drittel.
Vor allem Letzteres ist ein Glück. Wenn diese Generation
herangewachsen ist zu politisch wachen Wahlbürgern, dann, steht zu
hoffen, dürfte den rechtspopulistischen Parolen der CSU endgültig das
Publikum abhandenkommen.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Kira Frenk
Telefon: 069/2199-3386
Weitere Informationen unter:
http://