Es wird viel über eine gesellschaftliche
Spaltung diskutiert. Der Ton sei rauer geworden, die Menschen
scheinen sich unversöhnlicher gegenüberzustehen. Das stimme so nicht,
sagt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung. Mit Blick auf die
Entwicklungen seit 2002 ist die „gruppenbezogene
Menschenfeindlichkeit“ gleich geblieben oder leicht rückläufig.
Vorurteile gegenüber Behinderten sind kaum messbar, die Abwertungen
von Homosexuellen weiter rückläufig. Es gibt auch alarmierende
Befunde: Muslimfeindliche Einstellungen breiten sich aus, die
Zustimmung zu Vorurteilen gegenüber asylsuchenden Menschen wächst.
Auffällig sind menschenfeindliche Meinungen unter Befragten, die mit
der AfD sympathisieren. Die Partei ist nach rechts gewandert. All das
sind nur bedingt Indizien für eine gesellschaftliche Spaltung. Sehr
wohl aber verweisen sie auf sich ungenierter äußernde aggressive
Gefühlslagen – und eine neue politische Elite, die diese ideologisch
aufzunehmen bereit ist.
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