In diesem Sinne signalisieren die jüngsten
Razzien in deutschen Städten eine neue Aufmerksamkeit der Behörden
gegenüber einem zunehmend gewaltbereiten, mehr oder weniger
politischen Umfeld. Allzu lange galten die „Reichsbürger“ und deren
Adepten als krude Verschwörer. Harmlos war das vermutlich nie, aber
die ideologische Rückwärtsgewandtheit, der sich düster raunend gar
ein erfolgreicher Popsänger verschrieben hatte, ließ das Phänomen
eher als Marotte erscheinen. Längst ist klar: Es ist bitterer Ernst,
und es werden mehr. Im Jahr 2015 will der Verfassungsschutz 22 600
Rechtsextremisten gezählt haben, gut die Hälfte davon sei
gewaltbereit. Dabei wird man sich schnell davon verabschieden müssen,
dass sich rechte Gewalt im Verbund von Schlägertrupps in
Baseballkappen und festem Schuhwerk organisiert. Die Szene ist online
und teilt ihre Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Auch das ein
Ziel des polizeilichen Instruments Razzia.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell