Frankfurter Rundschau: Siemens rennt Trends hinterher

Umbauen ist bei Siemens nichts Seltenes. Bei
einem Technologie-Giganten gibt es immer Baustellen. Deshalb
verwundert es nicht, wenn Konzernchef Joe Kaeser jetzt den Abbau
weiterer 4500 Stellen ankündigt. Was aber wirklich irritiert: Kaeser
betont, dass nun der „strukturelle Umbau“ des Konzerns abgeschlossen
sei. Hier tritt eine Denkweise zutage, die beim Führungspersonal von
Siemens immer wieder zu erkennen ist: Man will mal richtig aufräumen,
um dann Ruhe zu haben. Das haut nicht mehr hin. Die treibende Kraft
für den permanenten Wandel ist neben der Energiewende vor allem die
Digitalisierung in allen Wirtschaftsbereichen. Das fordert eine
Umbaumentalität, die Entwicklungen antizipiert. Firmen wie IBM oder
Google beherrschen das. Sie kaufen ständig kleinere, interessante
Firmen auf, um neue Geschäftsfelder auszuprobieren. So wird man zum
Trendsetter. Siemens hingegen rennt den Trends hinterher.

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