Die von der EUGT – und damit von den Großen des
Autobaus – verantworteten Menschenversuche sind völlig anderer Natur.
Es ging nicht darum, Erkrankungen zu heilen oder zu lindern. Die
Tests wurden durchgeführt, um Grenzwerte für Stickstoffdioxid infrage
zu stellen. Man setzte Menschen dem Gas aus, um zu zeigen: Passiert
nichts, ist halb so wild. Man forschte nicht, um Schadstoffe zu
reduzieren, sondern, um deren Ungefährlichkeit belegen zu können. Es
bleibt unfassbar, dass diese Tests von einer Branche veranlasst
wurden, die seit Jahren systematisch und mit teils betrügerischen
Methoden die NO2-Belastung durch ihre Erzeugnisse
heruntermanipulierte. Ebenso, dass dies in einem Land geschieht, in
dem die Begriffe „Menschenversuch“ und „Gas“ ein Tabu markieren
sollten, dies aber offenbar nicht mehr tun.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell