Pharmakonzerne wie Johnson & Johnson haben
skrupellos Schmerzmittel verkauft, die Patienten zu Drogensüchtigen
machten, von denen Tausende starben. Da werden nicht nur ein
unerträgliches Maß an Zynismus und hohe kriminelle Energie, sondern
Menschenverachtung erkennbar, die so perfide ist, weil das Dealen mit
den Opioiden der Gewinnmaximierung galt. Diese Firmen bestätigen
damit auf eine perverse Weise die Theorie des neoliberalen Gurus
Milton Friedman, dem zufolge die soziale Aufgabe einer Firma darin
liege, die Profite zu steigern. Im Zweifelfall verhalten sich Manager
moralfrei – allem Gerede von Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher
Verantwortung zum Trotz. Jetzt werden Johnson & Johnson und Co vor
US-Gerichten zur Rechenschaft gezogen. Es drängt sich die Frage auf:
Wo war der Staat? Die Dealer konnten jahrelang unbehelligt agieren.
Die Lehre kann nur sein: Wir brauchen einen starken Staat mit
strengen Behörden, um beispielsweise Drogen-Dealerei von Konzernen zu
unterbinden.
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