Frankfurter Rundschau: Trumps Kampsansage

Weiß Donald Trump, was er anrührt, wenn er die
Ein-China-Politik infrage stellt? Vermutlich – doch der Ausgang des
Manövers ist ungewiss. China wird extrem unangenehm werden, wenn er
als Präsident seine neue Linie durchhält. Die Sprachregelung, es gebe
„nur ein China“, ist eine Voraussetzung für die Entspannungspolitik,
mit der Trumps Vorgänger Richard Nixon in den 70er Jahren nach langer
Funkstille wieder Beziehungen zu China herstellte. Die Sprachregelung
liegt heute wie Spinnweben über der Realität in Ostasien. China und
die USA sind im 21. Jahrhundert die Rivalen um die Vorherrschaft im
Pazifik. Tatsächlich wäre es ein interessanter Schachzug für einen
US-Präsidenten, die seit Jahrzehnten eingefahrenen Konventionen
aufzubrechen. Vorausgesetzt, er rudert immer zurück, bevor
irreparabler Schaden an den Beziehungen droht.

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