Frankfurter Rundschau: Von Steuerschlupflöchern und Standortpolitik

Die Untersuchung im Auftrag der Grünen bestätigt
einen Verdacht: Selbst in den EU-Staaten müssen Konzerne diese
ohnehin schon niedrigen Steuersätze gar nicht zahlen. Mit geschickten
Firmengeflechten sorgen nicht nur US-Firmen, sondern beispielsweise
auch europäische Konzerne wie Ikea dafür, dass Gewinne möglichst nur
in Steueroasen oder zumindest in Ländern mit niedrigen Steuersätzen
anfallen. Legale Steuerschlupflöcher, von den Regierungen in der
Regel als Standortpolitik verkauft, tun ihr Übriges, um die
Steuerlast massiv zu senken. Dazu passt die erst am Vortag
veröffentliche Untersuchung der Entwicklungsorganisation Oxfam,
wonach die Kluft zwischen Arm und Reich in der Welt und selbst in
Deutschland immer größer wird. Kein Wunder: Allein die EU, so wird
geschätzt, verliert jährlich bis zu 70 Milliarden Euro durch
„aggressive Steuervermeidung“.

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