Damit das Treffen nicht ergebnislos endet, haben
beide versprochen, die Rückführung von abgelehnten tunesischen 
Asylbewerbern zu beschleunigen. Tatsächlich haben sie aber nur ein 
Abkommen bekräftigt, das es bereits gibt. Auch eine weitere Binse ist
wenig überzeugend. Merkels Hinweis, wonach nur wenige der Tunesier 
„Gefährder“ seien und mitnichten alle aus dem nordafrikanischen 
Staat, kommt zu spät. Solch einen Nebensatz werden viele nicht 
wahrnehmen. Immerhin wies die Christdemokratin darauf hin, dass 
Rückkehrern geholfen werden soll, sich in ihrer neuen alten Heimat 
eine Zukunft aufzubauen. Mit solchen Schritten könnte aus der Politik
der Abschottung noch eine Flüchtlingspolitik werden, die mit den 
nordafrikanischen Staaten und den Herkunftsländern von Hilfesuchenden
dafür sorgt, dass Flüchtlinge gar nicht mehr fliehen müssen. Davon 
sind Deutschland und andere EU-Staaten aber noch weit entfernt.
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