In der Kunst, notfalls ein Maximum an
Prachtentfaltung mit einem Minimum an Neuausgaben zu erzeugen, ist
das britische Königshaus in der europäischen Geschichte
unübertroffen: Die notwendigen Pferde und Goldkuschen stehen ja
bereits im Stall. Die modernen Olympischen Spiele hingegen, ein
Sport- und Marketingspektakel, nehmen auf nichts Rücksicht – schon
gar nicht auf den Verschuldungsgrad des Gastgeberlandes. Das
Internationale Olympische Komitee, ein nicht demokratisch
legitimiertes Gremium, ist niemandem verantwortlich, auch wenn der
britische Staat 11,4 Milliarden Euro allein für neue Sportstätten
verbaut. Mit leichtem Befremden hat die britische Öffentlichkeit zur
Kenntnis genommen, dass die Olympische Familie sich in London eigene
Fahrspuren reservieren lässt, während die Gastgeber sich in die
U-Bahnen quetschen.
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