Es hat natürlich mit dem Wahlkampf zu tun, dass 
Frans Timmermans den Brandbrief nach Bukarest geschickt hat. In 
weniger als zwei Wochen sind Europawahlen, und der EU-Kommissar 
Timmermans möchte gerne nächster Präsident der EU-Kommission werden. 
Auch wenn der Zeitpunkt für die letzte Warnung Brüssels vielleicht 
bewusst gewählt ist: Der Brief ist bitter nötig. Denn die Regierung 
in Rumänien, eine Koalition aus Sozialdemokraten und Liberalen, 
unterhöhlt das demokratische Fundament des Landes. Die EU-Kommission 
muss überwachen, ob die Mitgliedstaaten die Rechtsstaatlichkeit 
wahren. Konkret geht es der EU-Kommission um ein Gesetz in Rumänien, 
das auf bemerkenswerte Weise belegt, wie es die Regierung mit der 
Rechtsstaatlichkeit nicht hält. Kern des Gesetzes sind großzügige 
Amnestieregeln für Mandatsträger, die des Amtsmissbrauchs schuldig 
oder korrupt sind. Gut, dass die EU-Kommission der Regierung in 
Rumänien jetzt in klaren Worten mitgeteilt hat, den Irrwitz bleiben 
zu lassen.
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