Die Vorfreude auf die Tage von London ist
enorm, auch wenn Kritiker überzeugend darlegen können, dass keines
der markanten Probleme des Sports gelöst ist. Die Doping-Methoden
haben sich einmal mehr verfeinert, um auch diesmal wieder den
verbesserten Kontrollmethoden zu trotzen. Die Kritik am ökonomischen
Größenwahn und den wohl zu Recht nie verhallenden Korruptionsverdacht
versucht das IOC gar nicht erst zu zerstreuen. Olympia nimmt keine
Auszeit von den hässlichen Seiten des Weltgeschehens, es verhält sich
dazu nur in besonders greller Form. Bezeichnungen wie die olympische
Familie und das viel beschworene Dabeisein wirken antiquiert. Nicht
wenige halten die Betonung des olympischen Gedankens für verlogen.
Aber dann tritt er doch in Erscheinung, etwa wenn Sportler aus
Südsudan und Syrien die Möglichkeit erhalten, unter der olympischen
Flagge anzutreten. Olympia zelebriert eben auch jene menschliche
Leidenschaft, die sich nicht nur im Augenblick des Gelingens zeigt.
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