Der französische Finanzminister Michel Sapin hat
vor Spekulationen über einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem
Euro gewarnt. Die Zugehörigkeit Griechenlands zur Euro-Zone sei
„unwiderruflich“, sagte Sapin dem Wirtschaftsmagazin –Capital–
(Ausgabe 2/2015, EVT 22. Januar). „Wir können Griechenland nicht
hinausdrängen. Aber es kann sich auch nicht qua Pflichtverletzung
selbst hinausstehlen“, fügte er hinzu. Daher müsse das Land seine
Verpflichtungen erfüllen, die es gegenüber den anderen Euro-Ländern
eingegangenen sei.
Mit Blick auf die vorgezogene Neuwahl am 25. Januar, bei der die
linkspopulistische Partei Syriza gute Chancen auf einen Wahlsieg hat,
forderte Sapin von den EU-Partnern Zurückhaltung: „Man muss sich mit
Wünschen bezüglich des Ergebnisses zurückhalten.“ Damit reagierte er
auf Gedankenspiele innerhalb der Bundesregierung, denen zufolge ein
Euro-Austritt Griechenlands im Falle eines Erfolgs von Syriza möglich
wäre.
Offen zeigte er sich dagegen für Gespräche mit jeder künftigen
griechischen Regierung über die Staatsschulden, die mehr als 170
Prozent der Wirtschaftsleistung betragen. Einen weiteren
Schuldenschnitt schloss er nicht aus. Sapin sagte –Capital–, ein
solcher Schritt sei „zurzeit nicht das Thema“. Allerdings fügte er
hinzu: „Nachdem alle größeren Parteien in Athen sagen, sie wollen im
Euro bleiben, müssen sie auch die Regeln respektieren. Danach kann
man sehen, auf welche Weise die Verpflichtungen umgesetzt werden.“
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