Frisches Obst vom „Eisenschwein“ Leipziger Fruchthandel feiert 100jähriges Firmenjubiläum

Familie übersteht zeitgeschichtliche Wirren

Die Großelterngeneration der Oertels war 1912 noch in der Leipziger Zentralmarkthalle und in der Kuppelhalle des Großmarkts mit Obst und Gemüse zugange; nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs wurde der Fruchthandel ausschließlich in der Großmarkthalle in der Zwickauer Straße weitergeführt. Dort traf den Familienbetrieb 1972 das Schicksal aller Großmarkt-Betriebe in Leipzig: Enteignung. Der schwere Schlag versetzte Matthias Oertels Vater einen Herzinfarkt. Er überlebte – und konnte nach der Wende wieder voller Energie an die alte Tradition anknüpfen: als 1990 der Großmarkt wieder reprivatisiert wurde, packten Vater, Mutter und Sohn an. Rolf und Matthias Oertel kauften sich für 50 Ost-Mark ein „Eisenschwein“, einen uralten Gabelstapler aus den Beständen der Ost-Firma Robotron und begannen damit wieder neu – von ganz unten. „Man belächelte uns zu dieser Zeit, denn viele andere Unternehmer kauften sich neue Geräte. Aber das Eisenschwein gehörte wenigstens uns. Meine Eltern hielten es für besser, solide zu starten. Und das erweist sich aus heutiger Sicht als absolut richtig“, so Geschäftsführer Matthias Oertel.

Vom „Eisenschwein“zur GmbH mit über 20 Mitarbeitern // Tradition und Fortschritt

Der familiäre Zusammenhalt zwischen Vater, Sohn und Mutter brachte seit den harten Zeiten des „Eisenschwein“-Gabelstaplers stete Erfolge. Gemäß den Familienwerten „Fleiß, Beharrlichkeit und Tatkraft“ kam der Obst- und Gemüsehandel zu neuer Blüte. Heute führt der 42jährige Matthias Oertel den Familienbetrieb mit nunmehr über 20 Mitarbeitern allein weiter – auch er mittlerweile mit familiärer Unterstützung: von seiner Frau.

Weitere Informationen unter:
http://www.oertel-frucht.de