FT: Flensburger Tageblatt

Auf den ersten Blick spricht manches dafür, dass
der Erfolg der Piraten nachhaltig ist. Wie früher die Grünen scheinen
sie das Lebensgefühl einer jungen Generation verkörpern zu können –
diesmal nicht mit dem Kampf für Umweltschutz und Atomausstieg,
sondern für Internet-Freiheit und Transparenz. Allerdings darf man
nicht verkennen, dass die Grünen von Anfang an auf einer breiteren
Basis standen. Sie hatten ja doch mehr als ein Thema, weil sie auch
Friedenspartei und Frauenpartei waren. Daher konnten sie früh
Anhänger aus verschiedenen Milieus an sich binden. Die Piraten müssen
erst noch zeigen, dass sie andere Themen außer der
Informationsfreiheit überzeugend vertreten können. Gelingt es ihnen,
einen umfassenderen programmatischen Überbau zu entwickeln, dürften
sie sich langfristig etablieren und sogar interessant für enttäuschte
Bürgerrechtler aus der FDP werden. Gelingt es ihnen nicht, werden die
Piraten als weitere flüchtige Protestpartei in die deutsche
Parteiengeschichte eingehen.

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