FT: Flensburger Tageblatt

Russlands Premier Wladimir Putin hat nach dem
Schock der verlorenen Parlamentswahl allen Kritikern im Land den
Krieg erklärt. Er will und wird sich auf seinem Weg zurück ins
Präsidentenamt von niemandem aufhalten lassen, schon gar nicht von
Andersdenkenden. Dabei hätte Putin die Gewalt trotz der deutlich
gestiegenen Unzufriedenheit im Land nicht nötig. Weit und breit ist
kein ernsthafter Herausforderer für den ungekrönten Zaren in Sicht.
Und die demokratische Opposition ist erst gar nicht in der Duma
vertreten. Und dies hat nicht allein mit Repressionen zu tun, sondern
vor allem mit dem in jahrzehntelanger Diktatur verkümmerten
Freiheitsdrang der Bevölkerung.Deshalb gilt: Wenn sich die westliche
Staatengemeinschaft für einen demokratischen Wandel in dem
Riesenreich einsetzen will, kann es dafür nur ein Rezept geben – mehr
Offenheit. Wer sich, wie die EU dies tut, mit einem strengen
Visa-Regime gegen den Osten abschottet, kann dort kaum Begeisterung
für westliche Werte erwarten.

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