FT: Flensburger Tageblatt

Das Attentat auf die Spitzenvertreter des
syrischen Sicherheitsapparates ist für Präsident Baschar al-Assad ein
schwerer Schlag. Sein Regime taumelt.Dass es den Aufständischen
gelungen ist, eine Bombe inmitten von Assads engstem Führungskreis
zu platzieren, spricht Bände. Das Wort Palastrevolte macht die Runde.
Die Deserteure der „Freien Syrischen Armee“ blasen zur
Entscheidungsschlacht um Damaskus. Entschieden ist der Bürgerkrieg
aber noch lange nicht. Vielmehr droht eine weitere Eskalation des
Konflikts. Noch immer verfügt Assad über eine schlagkräftige Armee.
Sein Bruder befiehlt die Eliteeinheit, die Republikanische Garde.
Der Diktator wird nicht zögern, sogar die Luftwaffe gegen das eigene
Volk einzusetzen. Oder schlimmer noch: Chemiewaffen. Längst geht es
für Assad nicht mehr nur um seine Macht, es geht um sein Leben – das
Schicksal des Libyers Gaddafi ist ihm mahnendes Beispiel. Ein Ende
der syrischen Tragödie wird aber selbst der Sturz des Despoten nicht
bedeuten. Zu tief sitzt der Hass der sunnitischen
Bevölkerungsmehrheit auf die Machtelite, die sich aus der religiösen
Minderheit der schiitischen Alawiten speist. Zudem ist die Opposition
alles andere als geeint. Ein friedvolles, freies Syrien bleibt in
weiter Ferne.

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