Weil Antibiotika in nicht therapeutischer
Dosierung ein toller (weil billiger) Mastbeschleuniger sind,
werden auch gesunde Bestände „behandelt“. Die Tiere erreichen so
in kürzerer Zeit mit weniger Futter das ideale Schlachtgewicht.
Verboten, aber immer wieder gern gemacht. Ohne Antibiotika kein
Billigfleisch – das ist die einfache Rechnung. Ein Weniger an
Antibiotika ist nur möglich durch eine radikale Wende weg von der
industriellen Tierausbeutung hin zu artgerechter Haltung, Fütterung
und Züchtung. Aber davon wollen weder Betriebe noch Konsumenten
etwas wissen. Aigners Gesetzentwurf ist also nur so schlecht, wie
es das Volk erlaubt. Das sollte aufwecken. Denn der Preis für das
Billigfleisch ist höher als gedacht. Durch den
Antibiotika-Missbrauch in den Ställen schreitet die
Resistenzentwicklung ständig voran, so dass bewährte Medikamente bei
Mensch und Tier immer mehr ihre Wirksamkeit verlieren. Nur 1,98 Euro
für ein Hähnchen? Falsch! In Wirklichkeit zahlen einige Menschen
sogar mit ihrem Leben.
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