FT: Flensburger Tageblatt

Vor lauter berechtigter Sorge um die abgehängten
Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern haben die Kultusminister die
ebenso berechtigte Förderung der begabteren Jungen und Mädchen völlig
vergessen. Denn so ordentlich die Leistungen der Viertklässler im
Durchschnitt sind, so selten erreichen sie hierzulande Spitzenniveau
– in Mathematik etwa schafft es nur jeder zwanzigste. Bei den Dänen
dagegen ist es jeder zehnte, in Japan sogar fast jeder dritte. Das
ist umso alarmierender, als der Wohlstand des rohstoffarmen
Hochlohnlands Deutschland künftig immer stärker von klugen Köpfen
abhängen wird. „Wir müssen um so viel besser sein, wie wir teurer
sind“, pflegt Bundeskanzlerin Angela Merkel treffend zu sagen. Der
Grundstock für das Kapital in den Köpfen wird aber nicht erst an
Gymnasien oder Universitäten gelegt, sondern bereits an den
Grundschulen. Höchste Zeit also für Bildungspolitiker und
Lehrerausbilder, mehr an die jüngsten Talente in der Republik zu
denken und deren Förderung zu verbessern.

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