Führungskräftemangel: IT-Unternehmen müssen ihre weibliche Seite entdecken

Der deutschen Wirtschaft fehlen schon heute fast
300.000 Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und
Techniker – Tendenz steigend. Vor allem Frauen machen um die so
genannten MINT-Berufe und die von ihnen geprägten Branchen noch immer
einen großen Bogen. Eine Folge: In der IT-Branche sind derzeit nur
rund ein Fünftel der Führungskräfte auf der ersten und zweiten Ebene
weiblich. Allein damit, verstärkt junge Mädchen und Frauen für
technische Schul-und Studienfächer zu begeistern, wird dieser Zustand
nicht zu ändern sein. Was die IT-Industrie zusätzlich braucht, ist
ein radikaler Imagewechsel, so das Ergebnis einer aktuellen
Marktanalyse der Personalberatung Rochus Mummert.

„Die meisten Führungspositionen in der IT-Branche haben –
zumindest auf dem Papier – immer noch einen männlichen, sprich sehr
technischen Zuschnitt“, sagt Eun-Sun Oh, Personalberaterin bei Rochus
Mummert. „Wer sich also heute für eine Management-Karriere im
IT-Bereich interessiert, trifft in der Selbstdarstellung und damit
auch den Stellenangeboten der Unternehmen auf ein Bild, das dem
Klischee vom Technik-Nerd noch immer ziemlich nahe kommt. Das
schreckt gerade junge Frauen von einer Bewerbung bei einem solchen
Unternehmen eher ab.“

Dabei trifft dieses Profil auch auf viele männliche Topmanager im
IT-Bereich längst nicht mehr zu. „Hinzu kommt, dass im Management
vieler High-Tech-Unternehmen schon jetzt nicht nur gelernte
Programmierer und Entwickler sitzen, sondern auch
Wirtschaftswissenschaftler, Juristen und zusätzlich ein paar echte
Exoten“, weiß Personalberaterin Oh aus der täglichen Praxis. „Auch
der Manageralltag in einem IT-Unternehmen ist eben überwiegend durch
Kommunikation und Koordination geprägt und nicht durch technisches
Detailwissen.“

Führungskräfte – übrigens nicht nur in der IT-Branche – sind heute
also vor allem Projekt- und Prozessmanager. „Gerade in diesen
Funktionen können Frauen ihre hervorragenden kommunikativen und
organisatorischen Fähigkeiten besonders gut einbringen“, so
Rochus-Mummert-Expertin Oh. „Doch statt beim Werben um den weiblichen
Führungsnachwuchs gezielt diese Facetten des Stellenprofils in den
Vordergrund stellen, wird vor allem technische Kompetenz
demonstriert“, kritisiert Personalberaterin Oh. „Natürlich ist es
toll, wenn mehr Frauen für technische Berufe und Branchen begeistert
werden können. Eine Umerziehung zum Technik-Nerd hilft aber weder den
Frauen noch den Unternehmen“, lautet ihr Fazit.

Über Rochus Mummert (www.rochusmummert.com)
Dr. Rochus Mummert gründete vor nahezu 40 Jahren die heute unter der
Dachmarke Rochus Mummert firmierende Unternehmensberatung, die sich
der Gewinnung und Förderung von Management-Elite verpflichtet hat.
Seitdem wurden mehr als 35.000 Führungskräfte, Gesellschafter und
Unternehmer beraten, mehrere tausend Top-Management-Positionen
erfolgreich besetzt und zahlreiche Management-Potenzial-Analysen
sowie Management- und Gesellschafter-Beratungen durchgeführt. Die
Erfahrung des Hauses erstreckt sich auf alle Wirtschaftszweige,
Funktionen und Unternehmensgrößen – im Inland wie im Ausland, im
mittelständischen Bereich wie auch in Konzernen. Durch die Ergebnisse
der Arbeit hat sich Rochus Mummert in der Spitzengruppe der Branche
etabliert.

Pressekontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
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