Fünf Jahre Lehman-Pleite – Aus Schaden gelernt

Die internationalen Finanzmärkte sind heute weitaus besser gegen
Krisen gewappnet als noch vor fünf Jahren beim Zusammenbruch der
US-Bank Lehman Brothers. Zu diesem Ergebnis kommt eine soeben
vorgelegte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW).
Danach trägt vor allem die verschärfte Eigenkapitalrichtlinie dazu
bei, dass Banken ihre Geschäfte künftig besser absichern. Das
wiederum macht das Finanzsystem als Ganzes robuster. IW-Direktor
Prof. Michael Hüther: „Durch die neuen Regeln ist das Geld der
Steuerzahler bei Bankenkrisen besser geschützt als bisher. Jetzt
kommt es darauf an, dass sich die Finanzaufsicht als Schiedsrichter
nicht scheut, bei Verstößen konsequent die rote Karte zu ziehen.“
Entscheidend für den Erfolg der Regulierungen ist nach Ansicht der
IW-Forscher nämlich eine möglichst effiziente Aufsicht. Diese muss
auf europäischer Ebene installiert sein, da die Aufsichtsbehörden in
verschiedenen Euro-Staaten in der Vergangenheit zu nachlässig waren.
Außerdem soll die personelle und technische Ausstattung der
Finanzaufsicht gestärkt werden. Sie benötigt zudem einen unabhängigen
wissenschaftlichen Beirat nach dem Vorbild der Monopolkommission, um
stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen im Finanzsektor zu
sein. Die Regulierung der so genannten Schattenbanken muss der Studie
zufolge noch konsequenter erfolgen. Sie sollen sich als
Finanzdienstleister registrieren müssen, eine EU-Zulassung bekommen
und einer effektiven Aufsicht unterworfen werden. Als wenig hilfreich
beurteilen die IW-Forscher dagegen eine Finanztransaktionssteuer, da
sie nicht die Krisenursachen bekämpft. Markus Demary/Thomas Schuster:
Die Neuordnung der Finanzmärkte, IW-Analysen Nr.90, Köln 2013, 126
Seiten, 21,90 Euro Versandkostenfreie Bestellung unter
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Ansprechpartner im IW: Dr. Markus Demary, Telefon: 0157 87916188

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