Auch zum Wochenschluss bleibt der Datenkalender gut gefüllt. In der Eurozone sind es zunächst die vorläufigen Preiszahlen für September, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In Deutschland hat der Preisdruck etwas nachgelassen und die Inflationsrate ist auf 2,1 % gegenüber dem Vorjahr nach 2,2 % gesunken. Im Vorfeld stehen heute noch die spanischen Zahlen im Kalender, wobei vor allem die administrierten Preise und Steuererhöhungen eine Rolle spielen dürften. Ungeachtet der im Monatsvergleich gesunkenen Öl- und Energiepreise dürfte der Teuerungsdruck in Spanien daher weiter hoch sein. In Italien (Veröffentlichung zeitgleich mit den EWU-Daten) wird dagegen mit einem deutlichen Rückgang gerechnet und für die Eurozone ist per saldo eine nachlassende Inflationsrate zu erwarten. Unmittelbare Auswirkungen auf die Politik der EZB oder den Ausblick darauf werden diese Daten nicht haben.
In den USA richtet sich das Augenmerk unseres Erachtens auf den Chicago-PMI. Dieser Einkaufsmanagerindex der Region im Mittleren Westen gibt einen wichtigen Hinweis auf den nationalen Einkaufsmanagerindex ISM, der am Montag im Kalender zu finden ist. Bisherige regionale Stimmungsumfragen zeigen ein gemischtes Bild, wobei insbesondere die Veröffentlichungen der abgelaufenen Woche wieder freundlicher ausgefallen sind. Der Chicago-PMI könnte daher, wie sooft, das Zünglein an der Waage sein.
Am frühen Nachmittag stehen die Konsumausgaben nebst den Einkommensentwicklungen an. Die nominalen Ausgaben werden angesichts der gestiegenen Einzelhandelsumsätze zulegen können, Überraschungspotenzial zeichnet sich aber nicht ab. Zusammen mit den Konsumdaten werden auch die Deflatoren bekanntgegeben. Inflation ist ohnehin nicht die Sorge Nummer eins der Fed und die heutigen Daten werden auch nichts daran ändern. Beim Verbraucherpreisindex (CPI) zeigte sich bereits der Einfluss erhöhter Energiepreise, insgesamt ist das Teuerungsniveau aber mäßig. In der Kernrate ist auch beim PCE-Deflator nicht mit einem Teuerungsschub zu rechnen.
EUR-USD: Ohne klare Richtung pendelte der Euro zunächst zwischen der 200-Tagelinie (1,2827) und der Marke von 1,29. Letztlich erholte er sich aber auf 1,2943, nachdem in Spanien ein neues Sparpaket vorgelegt wurde. Im Tageschart sind die Oszillatoren gen Süden gerichtet und auch der MACD sinkt unterhalb seiner Signallinie. Der Blick auf den DMI und die Wochentechnik macht aber deutlich, dass noch keine Trendwende zu konstatieren ist. Wichtig ist, dass das Retracement bei 1,2740 nicht unterschritten wird. Trading-Range: 1,2835 – 1,2991.
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