Gasangebot im Umkehrfluss kann angemessene Preisgestaltung für russischen Import anregen – Energieminister der Ukraine

Das jährliche Gesamtvolumen von Gas, das im Umkehrfluss aus Europa
an die Ukraine geliefert werden kann, könnte 30 Milliarden Kubikmeter
erreichen. Das erübrigt zwar nicht den Import von russischem Gas,
kann aber eine angemessene Preisgestaltung anregen, sagte der
Minister für Energie und Kohle der Ukraine, Eduard Stavytskyi, bei
einer kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz des Ministerkabinetts der
Ukraine.

Gemäss einer Untersuchung aller Gastransportrouten, die einen
Umkehrfluss erlauben, kann die Ukraine ihren Gasimport zu 100 Prozent
diversifizieren. Dennoch kann das Land nicht ganz auf den Ankauf
russischen Gases verzichten, weil der nördliche Nachbar nach wie vor
ein strategischer Partner ist, betonte der Energieminister.

Für 2013 plant die Ukraine, 27,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas zu
importieren, davon 1,3 Milliarden Kubikmeter im Umkehrfluss vom
deutschen Gashändler RWE Supply & Trading. Dem Minister zufolge wird
der Preis von russischem Gas für die Ukraine im dritten Quartal 2013
400 US-$ pro Tausend Kubikmeter erreichen. Im Vergleich dazu liegt
der Preis von in Europa eingekauftem und per Umkehrfluss geliefertem
Gas bei 340 bis 370 US-$ pro Tausend Kubikmeter, sagte er
abschliessend.

Die Ukraine hat zuletzt Umkehrfluss-Gasrouten aus Ungarn, Polen,
der Slowakei und Rumänien eingerichtet. Der Ankauf von Gas in der EU
durch die Ukraine begann im November 2012. Am 15. Mai startete ein
Testlauf für den Gasimport aus der Slowakei. Aktuell rechnet die
ukrainische Regierung damit, einen Vertrag über die Lieferung von 7
Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr über Ungarn und die Slowakei zu
unterzeichnen, wodurch der Import aus Russland auf 20 Milliarden
Kubikmeter reduziert würde. Die Slowakei gilt als wichtigster
Korridor für den Gastransport aus der EU an die Ukraine.

Interessanterweise hat auch das ukrainische
Gastransport-Unternehmen Ukrtransgaz ein Memorandum mit der
rumänischen SNTGN Transgaz unterzeichnet, in dem die Lieferung von
täglich bis zu 5 Millionen Kubikmeter Gas aus Rumänien geregelt ist.

Wie der Vize-Premierminister der Ukraine, Jurij Bojko, schon vor
einiger Zeit sagte, gehört der Anstieg der Gaslieferungen im
Umkehrfluss aus der Europäischen Union zu den strategischen
Herausforderungen für die ukrainische Regierung. Wie verlautete,
könnten Bemühungen zur Diversifizierung der Energieversorgung der
Ukraine die Abhängigkeit des Landes von teurem russischen Gas
reduzieren.

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