Yoga beim Buchhändler, Schminkkurse im
Drogeriemarkt: wie Einzelhändler den Online-Boom überleben
Der Online-Handel boomt und wird 2016 erstmals das Volumen von 1
Billion US-Dollar überschreiten. Ob Europa, USA, Asien oder
Lateinamerika: überall wachsen die Einkäufe im Internet zweistellig.
Die schnelle Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs beschleunigt
diesen Trend zusätzlich. Ist das das Ende des stationären
Einzelhandels? Nein, lautet die Botschaft der Internationalen
Handelstagung des GDI in Zürich. Der Einzelhandel muss sich aber neu
erfinden und stärker dem Internet öffnen. Das über alle Vertriebswege
«vernetzte Geschäft» sichert nicht nur das Überleben, sondern sorgt
auch für zusätzlichen Umsatz.
Überall auf der Welt kaufen immer mehr Menschen online ein.
Entgegen früheren Prognosen wird der stationäre Einzelhandel deshalb
aber nicht verschwinden. Er muss sich nur sehr stark wandeln. Bei der
63. Internationalen Handelstagung des Gottlieb Duttweiler Institut
(GDI) wurden jetzt fünf wichtige Trends genannt, die dem Einzelhandel
neue Wachstumschancen eröffnen:
1. Omnichannel, auf allen Kanälen präsent: Der Einzelhandel muss
auch die Online-Kanäle bedienen. Das gesamte Angebot muss online
sichtbar sein und optimiert für die Darstellung auf Smartphones und
Tablets.
2. The Wired Store wins – der vernetzte Laden gewinnt. Das
stationäre Geschäft muss interaktiv sein: Touchscreens ermöglichen
dem Kunden im Laden ins Web zu gehen und Zusatzangebote zu nutzen,
z.B. Schminktipps zu Kosmetika abzurufen, Fachpersonal aus anderen
Läden hinzuzuziehen oder unabhängige Produkttester zu befragen.
3. Das Ladengeschäft wird immer mehr zum Showroom, zum Theater,
das Erlebnis, Stil und Ambiente bietet.
4. Produktmarken und Herstellermarken treiben das Wachstum,
Händlermarken verlieren an Bedeutung.
5. Der Einzelhandel muss sich ständig neu erfinden: Buchläden in
Brasilien veranstalten abends Yogakurse; in Kalifornien bietet eine
Ladenkette Bücher und Beratung für Start-ups aus einer Hand.
Der stark zunehmende Online-Handel verändert das Verhalten der
Verbraucher. Abgesehen vom Lebensmittelhandel dienen stationäre
Geschäfte immer weniger dazu, Produkte und Waren vor Ort verfügbar zu
machen und grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Das Erleben von
Produkten und Marken steht im Vordergrund, das materielle Erfahren
gegenüber dem virtuellen, abstrakten Einkaufen im Netz. Hier muss der
stationäre Händler einen Mehrwert bieten. Die individuelle Beratung
erlebt eine Renaissance; der soziale Aspekt des Einkaufens gewinnt an
Bedeutung und bietet neue Chancen für den stationären Handel.
Weitere Informationen zur Internationalen Handelstagung des GDI
und Video-Interviews mit ausgewählten Referenten unter
http://gdi.ch/iht2013.
Pressekontakt:
Alain Egli
Head Communications
GDI Gottlieb Duttweiler Institute
Langhaldenstrasse 21
CH-8803 Rüschlikon/Zürich
Telefon: +41 44 724 62 78
E-Mail: alain.egli(at)gdi.ch
Weitere Informationen unter:
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