Weniger als eine Autostunde nördlich von Kapstadt liegt Darling,
eine Kulturoase am Westkap.
Dieses ruhige und friedliche Städtchen auf dem Land ist das
Eingangstor zur idyllischen und unberührten Westküste und ein
Schutzgebiet für die grossen Fünf: die einzigartigen Wildblumen im
Frühling, die exzentrische Bühne des Evita se Perron, das extrem
vielfältige Voorkamer Fest, das Rockfestival „Rocking the Daisies“
sowie, last but not least, das klassische Musikfestival „Darling
Music Experience“.
Ausserdem ist es die Wahlheimat des früheren europäischen CEO und
Musikliebhabers Alfred Legner. Dieser ist fest entschlossen, die
vereinigende Kraft der Musik dazu zu nutzen, kulturelle und ethnische
Grenzen zu überwinden und bedient sich hierzu einer Mischung aus
Fachwissen aus der Unternehmensleitung und alter afrikanischer
Weisheit.
Ganz im Sinne Nelson Mandelas stellt sein Handeln eine Fallstudie
zum Thema, wie ein Einzelner massgeblich dazu beitragen kann, das
Leben der Menschen zu verbessern und eine gespaltene Gemeinde
zusammenzubringen, dar.
2006 rief Alfred Legner die Darling Music Experience ins Leben, um
so die Kammermusik an die Westküste zu bringen. Die Musik wird
grösstenteils von bekannten nationalen und internationalen
Soloinstrumentalisten und kleinen Ensembles aufgeführt und mitunter
auf eine provokative und radikale Art und Weise präsentiert, die
ältere und junge Zuschauer gleichermassen anspricht. Dies zeigt sich
allein schon am Umgang des Festivals mit der Oper. So wurde
beispielsweise Mozarts „Don Giovanni“ beim Festival von 2013 in einem
umgebauten Industriebau in Darlings Township aufgeführt. Die
aufreizende Parabel über Ethik und Moral wurde elegant in eine
verkürzte Version übertragen; so entstand aus der klassischen Oper
ein zeitgemässes Musiktheater, das sich dem Zuschauer sofort und ohne
Vorkenntnisse erschliesst! Der Umfang mag klein sein, aber dahinter
steht eine grosse Idee.
Diese Idee in Verbindung mit der allgemeinen Qualität der Musiker
und dem Ambiente der Stadt Darling lockt Festivalbesucher von der
Westküste, aus Kapstadt, der gesamten Halbinsel und von noch weiter
her an. Dennoch ist und bleibt die Darling Music Experience eine
örtliche Veranstaltung mit freiem Eintritt für Darlings sozial
benachteiligten Bevölkerungsschichten. Dies führte auch zur Gründung
von „Darling Music for all“, einer Initiative zur musikalischen
Ausbildung nach dem Vorbild von „Es Sistema“, der fantastischen
Musik-Initiative aus Venezuela.
Aber zurück zur Oper. Die Oper in Darling besteht wie bereits
erwähnt aus Allabreve-Kammeropern: Produktionen beliebter Werke für
kleinere Bühnen, die auf ihre musikalische Substanz reduziert und von
lebhaften, jungen und buntgemischten Besetzungen aus maximal fünf bis
sieben Sängerinnen aufgeführt werden, begleitet von einem Pianisten
oder einem kleinen Ensemble. Während die Arien in der jeweiligen
Originalsprache verbleiben, werden die Handlungsstränge der aktuellen
Lage des Landes angepasst und in modernem Englisch oder Afrikaans
aufgeführt (sowie in einer oder zwei weiteren der elf offiziellen
Sprachen Südafrikas). Das Darling-Rezept wurde bereits als „die
Zukunft der Oper für die Menschen fernab der grossen Städte“
bezeichnet.
Es gibt natürlich noch weitere Möglichkeiten, sich für die
Gemeinde zu engagieren, und eine Vielzahl von Vorbildern aus allen
möglichen Bereichen haben sich dafür entschieden, ihren Beitrag zum
Wandel zu leisten, indem sie Hoffnung und Selbstachtung als
Grundrechte aller Menschen neu zur Geltung bringen. Man denke nur an
die grossartige Lillian Cingo, eine ehemalige Gehirnchirurgin, die
heute den Phelophea-Gesundheits-Zug leitet; oder als weiteres
Beispiel aus dem Gesundheitswesen: der sanftmütige Dr. Laubi Walters,
welcher der Gesellschaft seine nützlichen und engagierten Dienste
anbietet; oder auch die Anthropologin Irene Staehelin, die Frau
hinter dem „!Khwa ttu“-Projekt. Sie alle drei waren Vorbilder für
Alfred Legner – nur dass er sich dafür entschieden hat, diese Ziele
mit der Macht der Musik durchzusetzen.
Alfred Legner; +41-797673860; info@darlingmusic.org
Weitere Informationen unter:
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