Gemeinsame Presseerklärung der AG Betreiber und der Windenergie- Agentur WAB e.V. zum EEG-Dialog des BMU

Die Basis für Kostensenkung darf nicht weiter unterspült werden:

Offshore-Windbranche fordert beim EEG-Dialog des
Bundesumweltministers endlich stabile und verlässliche
Rahmenbedingungen

„Offshore ist das Fundament der Energiewende“, unterstreicht Ronny
Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB anlässlich des
EEG-Dialogs Windenergie, der am heutigen Vormittag in Berlin auf
Einladung von Bundesumweltminister Altmaier stattfand. Zum EEG Dialog
Windenergie, dem 3. seiner Art nach den Veranstaltungen zu
Photovoltaik und Biogas, kamen ca. 150 hochrangige Vertreterinnen und
Vertreter der gesamten Windenergiebranche zusammen, um mit dem
Minister die Zukunft des EEG als zentralem Förderinstrument zu
diskutieren.

Nach den Erfahrungen der Kollegen aus der PV und Biogas-Branche
bei den EEG-Dialogveranstaltungen habe man seine Erwartungen im
Vorfeld heruntergeschraubt, hieß es von verschiedenen Akteuren der
Branche. „Nichtsdestotrotz haben wir unsere zentralen Punkte
einbringen wollen“, so Dr. Jörg Buddenberg, Sprecher der AG Betreiber
und Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH. Die Lernkurve stehe noch
ganz am Anfang und habe sich in Deutschland aufgrund der
Netzsituation noch um gut 1,5 Jahre nach hinten verschoben –
Kostensenkungsbemühungen seien im selben Maße behindert worden. Ein
simples Kappen der Vergütung täte sein Übriges um den Offshore-
Ausbau zu bremsen, „stetiger Ausbau ist aber die Voraussetzung, um
Kostensenkung zu erreichen“, stellt Dr. Buddenberg klar, und ergänzt:
„Die notwendige Reformierung bzw. Weiterentwicklung des EEG muss mit
richtigem Augemaß vorgenommen werden.“

Man müsse natürlich gemeinsam daran arbeiten, die Erzeugungspreise
für den Endverbraucher auf ein vernünftiges Maß zu beschränken: „Zu
dieser Verantwortung stehen wir auch, aber die Basis für dafür darf
nicht weiter von der Politik unterspült werden“, ergänzt Ronny Meyer.
„Wir sind natürlich auch weiterhin dialogbereit, wenn es um die
Zukunft des EEG geht“, so Meyer weiter. Es ginge der Branche nicht um
ein Festklammern am Status Quo, es müsse aber auch ganz klar sein,
dass der Ball im Feld des Umweltministeriums und des Gesetzgebers
läge, um endlich sichere Rahmenbedingungen für des Ausbau der
Offshore-Windenergie zu schaffen. Projektvorlauflaufzeiten von mehr
als fünf Jahren seien Offshore selbst ohne Verzögerungen zu
berücksichtigen, „nur mit diesem Zeithorizont im Bewusstsein ist eine
faire Debatte möglich“, so Ronny Meyer.

Branchenvertreter kritisieren, dass die Debatte seitens der
Bundesregierung ausschließlich auf die Kostenproblematik reduziert
werde. Darüber hinaus solle der Netzausbau offenbar zum Taktgeber des
Ausbaus Erneuerbarer Energien gemacht werden. Aus Sicht der
Windbranche verabschiedet sich die Regierung damit von ihren eigenen
Zielen, nämlich 80% Erneuerbare Energien bis 2050. Zudem verkenne die
Bundesregierung die großen wirtschaftlichen und industriepolitischen
Potentiale die mit dem Ausbau der Windkraft auf See einhergehen.
Schon heute arbeiten bundesweit rund 14.000 Beschäftigte im Bereich
der Offshore-Windindustrie.

„Es ist unser wichtigsten Anliegen, diese Debatte wieder vom Kopf
auf die Füße zu stellen: Die Energiewende ist eine Wende hin zu einer
nachhaltigen Energieversorgung, die sicher und bezahlbar ist und ist
eine Abkehr vom bisherigen Primat von billigem Strom“, ergänzt Dr.
Klaus Meier, Miteigentümer des größten privaten On- und
Offshore-Projektentwicklers wpd. Die einseitige Kostendebatte stelle
einen Rückschritt dar und ignoriere die von Vertretern der
Erneuerbaren Energien immer wieder vorgebrachte Tatsache, dass die
konventionelle und atomare Energieversorgung massive externe Kosten
auf den Steuerzahler und in die Zukunft verlagert.

WAB e.V. Die Windenergie-Agentur ist das Netzwerk der
Windenergiebranche in der Nordwest-Region und bundesweiter
Ansprechpartner für die Offshore-Windindustrie. Mehr als 390
Unternehmen und Institute sind seit 2002 Mitglied der WAB geworden.
Sie decken die gesamte Wertschöpfungskette der Windenergiebranche ab,
von der Forschung über die Produktion und Installation bis hin zur
Wartung.

AG Betreiber Die AG Betreiber ist eine Fachgruppe der Stiftung
OFFSHOREWINDENERGIE und vereint diejenigen Unternehmen, die dauerhaft
Offshore-Windparks in Deutschland betreiben und entsprechende
Investitionsentscheidungen getroffen und Verträge abgeschlossen
haben. Die vertretenen Unternehmen verfügen über Spezialkenntnisse in
wirtschaftlicher wie technischer Hinsicht und somit detaillierte
Einsicht in die aktuellen Entwicklungen der Offshore-Branche. Das
Portfolio der AG Betreiber umfasst bereits heute einen Großteil der
weltweit installierten Offshore-Windkraftkapazitäten – davon ca. acht
Gigawatt in Deutschland. Zu ihren Mitgliedern gehören: BARD
Engineering GmbH, DONG Energy Renewables Germany GmbH, EnBW
Erneuerbare Energien GmbH, E.ON Climate & Renewables Central Europe
GmbH, EWE VERTRIEB GmbH, IBERDROLA Renovables Offshore Deutschland
GmbH, RWE Innogy GmbH, SWM Stadtwerke München GmbH, Trianel
Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG, Vattenfall Europe Windkraft GmbH
und WindMW GmbH. Die Unternehmen sind als Entwickler, Errichter und
Betreiber entlang der gesamten Offshore-Wertschöpfungskette tätig und
investieren hierfür mehrere Milliarden Euro. Sprecher der im Jahr
2010 gegründeten AG Betreiber sind Herr Dr. Jörg Buddenberg (EWE) und
stellv. Herr Georg Friedrichs (Vattenfall).

Für Rück- und Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an:
Ronny Meyer,
Geschäftsführer WAB:
ronny.meyer@wab.net,
Tel. +49 (0)173-7946082,
www.wab.net

Dr. Jörg Buddenberg,
Geschäftsführer EWE VERTRIEB GmbH / Sprecher AG Betreiber:
joerg.buddenberg@ewe.de,
Tel. +49 (0)441-8034100

Weitere Informationen unter:
http://