Der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) verdankt einer Erkrankung in jungen Jahren seine Lebensphilosophie. „Ich bekam mit 19 Jahren eine schwere Lungentuberkulose. Das konnte damals das Ende bedeuten. Es war die große Zäsur meines Lebens“, sagte Genscher dem „Zeit“-Magazin. Über mehrere Jahre hinweg habe er in Krankenhäusern und Heilanstalten gelegen: „Ich war wirklich schwach.“ Seine Rettung sei einer seiner Ärzte gewesen: „Er redete mir ins Gewissen, nichts, aber auch gar nichts mit der Krankheit zu entschuldigen. Dieser Arzt hat mir meine Lebensphilosophie gegeben. Seinem Rat folgend, habe ich mich bemüht, mein Jurastudium trotz allem schnell zu bewältigen.“ Freunde hätten ihm Notizen aus Vorlesungen mitgebracht, ihm wurde verordnet, sich möglichst wenig zu bewegen: „Ich spielte damals gern Skat. Ich hätte Skat spielen können bis in den Tod. Ich habe mich für die Alternative entschieden.“ So sei er schon während seiner Leidenszeit auf die Überholspur gegangen: „Meine schwächste Zeit machte mich stark.“
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