Eine Gesellschaft zu gründen und sich selbstständig zu machen, steht bei vielen auf dem Plan. Daher stellen sich zunächst die Fragen, welche Gesellschaften es gibt, worauf man achten muss, wie die Gründung abläuft und welche Kosten auf einen zu kommen. Möchte man etwa eine Gesellschaft gründen in Berlin, gibt es einiges zu beachten.
Rechtsformwahl – Unterschiede und Gründungsablauf
Zunächst ist es wichtig zu wissen, welche Gesellschaftsformen es gibt und welche zum eigenen unternehmerischen Vorhaben passen. Unter dem Begriff Gesellschaft versteht man eine Rechtsform, die einer gesetzlichen Grundlage unterliegt. Gesellschaften können dabei ein Zusammenschluss von natürlichen und juristischen Personen sein. Dabei wird unter gemeinsamer Absprache in Form eines Vertrags ein gemeinsamer Zweck profitorientierter oder gemeinnütziger Natur verfolgt. Gesellschaften werden unterteilt in Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften und Einzelunternehmen. Das Einzelunternehmen ist, wie der Name schon sagt, für eine Person ausgelegt und ähnelt im Aufbau den Personengesellschaften.
Zu den Personengesellschaften wird unter anderem die GbR, OHG und KG gezählt. GbR steht dabei für Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Die OHG ist die Offene Handelsgesellschaft und die KG die Kommanditgesellschaft. Merkmal der Personengesellschaften ist die vergleichsweise einfache Gründung und geringen Gründungskosten. Die rechtlichen Grundlagen der Personengesellschaften finden sich im BGB und HGB. Zu den Kapitalgesellschaften zählen unter anderem die GmbH, die Mischform GmbH & Co. KG, die UG sowie die AG. GmbH steht dabei für Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die UG ist die Unternehmergesellschaft und die AG die Aktiengesellschaft. Typisch für die Kapitalgesellschaften ist die Möglichkeit zur Haftungsbeschränkung, aber auch die strengeren Anforderungen an die Buchhaltung und Steuerpflicht. Die rechtlichen Grundlagen der Kapitalgesellschaften sind im GmbHG, AktG und HGB zu finden.
Welche Rechtsform letztlich gewählt wird, ist abhängig von der gewünschten Außenwirkung der Gesellschaft, der Haftung der Gesellschafter, steuerlichen Pflichten, buchhalterischem Aufwand sowie der Gründungskosten. Ein Tipp ist es, bei ausreichendem Vermögen und guten Renditeaussichten den Fokus auf die Kapitalgesellschaften zu legen. Die GmbH & Co. KG kann eine gute Wahl sein. Ist man sich bei der Rechtsformwahl unsicher, sollte man sich Unterstützung holen.
Als Vorbereitung auf die Gesellschaftsgründung sollte zunächst ein Businessplan aufgestellt werden. Danach sollte ermittelt werden, welche Finanzierungsmöglichkeiten und welches Budget zur Verfügung stehen. Ein Tipp ist es, sich frühzeitig zu überlegen, welche Marketingstrategien nach der Gründung verfolgt werden sollen, um frühzeitig einen Kundenstamm aufbauen zu können.
Eintragung ins Handelsregister
Soll eine UG, GmbH, GmbH & Co. Kg oder OHG gegründet werden, muss der Firmenname ins Handelsregister eingetragen werden lassen. Des Weiteren wird ein Beurkundungstermin in der Nähe organisiert. Der Notartermin muss zwingend persönlich wahrgenommen werden. Anschließend wird ein Firmenkonto eröffnet und je nach Rechtsform das nötige Stammkapital eingezahlt. Danach folgt die Eintragung ins Handelsregister und die Gewerbe- und Steueranmeldung. Für die einzelnen Schritte sowie für die Zeit danach sind weitere rechtliche Schritte zu beachten wie die Markenanmeldung oder Erstellung von Arbeitsverträgen. In der Regel wird mit circa 3 Wochen von der Erstellung der Gründungsunterlagen bis zur Eintragung ins Handelsregister gerechnet.
Kosten
Bei der Gründung einer GmbH werden mit Kosten zwischen 500 bis 1.000 Euro plus mindestens 25.000 Euro Stammkapital gerechnet. Bei einer AG wird mit etwa 2.500 Euro plus mindestens 50.000 Euro Grundkapital gerechnet. Für die Gründung einer OHG sind mit Kosten ab 260 Euro zu rechnen, bei einer KG mit Kosten ab 100 Euro, bei einer GbR mit Kosten ab 15 Euro.