Gesetzliche Kassen bei Verwaltungskosten gut aufgestellt

Rund 2,7 Milliarden Euro: Diese Summe haben die
knapp 50 Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) laut
Rechenschaftsbericht ihres Verbandes im Jahr 2010 allein für
sogenannte Abschlussaufwendungen aufgebracht. Bis zu 18 Monatsprämien
werden in der Branche als Provision für Neuabschlüsse an Vermittler
gezahlt. Da stellt sich die Frage: Ist der Aufwand angemessen? Unter
dem Strich zählt das PKV-System Ende 2010 gerade einmal knapp 85.000
Menschen mehr, die sich für eine Krankenvollversicherung entschieden
haben. Im Vergleich dazu ist allein die Techniker Krankenkasse (TK)
im Jahr 2010 um 339.000 Versicherte gewachsen.

Überhaupt: Wer glaubt, die PKV-Unternehmen sind wirtschaftlicher
als die gesetzlichen Kassen, wenn es um Verwaltungskosten geht, liegt
falsch – trotz der Profitorientierung vieler Privatversicherer. 391
Euro haben die Assekuranzen im Jahr 2010 statistisch gesehen für die
Verwaltung eines Krankenvollversicherten ausgegeben. In der
gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) betrugen die Pro-Kopf-Ausgaben
für Administration hingegen 136 Euro. Bei der TK beliefen sich die
Ausgaben für die Verwaltung sogar auf lediglich 104 Euro je
Versicherten und lagen damit um rund 24 Prozent unter dem
Durchschnitt aller Kassen. „Der Verwaltungskostenanteil am
Gesamtaufwand lag im vergangenen Jahr bei 5,3 Prozent. Das heißt: Von
einem Euro, den wir ausgeben, fließen 5,3 Cent in die Verwaltung“,
erklärt Thomas Thierhoff, Bereichsleiter für Finanzen bei der TK.
„Wir haben in der Vergangenheit kontinuierlich unsere administrativen
Abläufe gestrafft und damit erhebliche Produktivitätszuwächse
erzielt. Diese Investitionen zahlen sich heute in einer niedrigen
Verwaltungskostenquote aus.“

Um die Kosten für die Verwaltung miteinander vergleichen zu
können, muss man bei der PKV die separat ausgewiesenen
Abschlusskosten den Verwaltungsaufwendungen hinzurechnen, denn bei
der GKV sind die Kosten für den Abschluss von
Versicherungsverhältnissen bereits in den Verwaltungskosten
enthalten. Dass bei der PKV die Verwaltungskosten und die
Abschlusskosten additiv betrachtet werden müssen, zeigt auch der
Umstand, dass die beiden Posten in den Rechenschafts- und
Geschäftsberichten in der Regel zusammen unter der Überschrift
„Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb“ aufgeführt werden.

Neben den 2,7 Milliarden Euro für Abschlusskosten haben die
Mitgliedsunternehmen des PKV-Verbandes laut Rechenschaftsbericht 2010
weitere 800 Millionen Euro für die sonstige Verwaltung ausgegeben. Im
Ergebnis wenden die privaten Krankenversicherungen 10,5 Prozent ihrer
Gesamtbeitragseinnahmen für die Verwaltung sowie den Abschluss von
Versicherungsverträgen auf – etwa doppelt so viel wie die gesetzliche
Krankenversicherung.

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Presseinformationen zum Thema enthält der aktuelle
TK-Medienservice „Versichert mit System: Ein Vergleich von
gesetzlicher und privater Krankenversicherung“, der unter
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