m ersten Quartal 2012 hat das robuste Beschäftigungshoch für Überschüsse bei den Krankenkassen gesorgt. Doch statt den Kassen zu erlauben, wie die Eichhörnchen weiterhin Rücklagen anzuhäufen, sollte der Gesundheitsminister den Beitragssatz senken.
Geht es um die Rücklagen, die der Gesundheitsfonds und zahlreiche Krankenkassen mittlerweile gebildet haben, winken Politiker und Kassenfunktionäre ab. Der Ausgabenanstieg werde schon früh genug zu Defiziten führen und dafür wolle man gewappnet sein, heißt es zur Begründung. Doch selbst im laufenden Jahren scheint sich nach ersten Presseberichten die günstige Finanzentwicklung bei AOK und Co. fortzusetzen.
Unabhängig davon, dass nach dem Gesetz einzelne Kassen nicht mehr als das 1,5-Fache einer Monatsausgabe horten dürfen, fehlt ihnen das Mandat, Vorräte anzulegen. Denn die Logik des Umlageverfahrens erzwingt nicht nur höhere Beiträge, sobald Defizite auftreten ? auch umgekehrt müssen sich bei andauernden Überschüssen die Beitragslasten verringern. Anderenfalls droht ein „lock-in-Effekt“: Die Aussicht auf mögliche Rückerstattungen hindert die wechselwilligen Mitglieder, sich nach Alternativen umzuschauen. Außerdem weckt das Wissen um Reserven weitere Begehrlichkeiten bei Ärzten und Co.
Sinken aber die Beiträge, profitieren hiervon nicht nur die Versicherten. Es steigt auch der Wettbewerbsdruck, nach effizienten Versorgungsmöglichkeiten zu streben.
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