Mit der Einführung einer Gesundheitsprämie würde der Bund um rund
4,5 Milliarden Euro gegenüber dem Status quo entlastet, wie
Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zeigen.
Um die derzeitigen Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung zu
decken, müsste die Gesundheitsprämie monatlich 250 Euro pro Kopf
betragen. Der soziale Ausgleich kann dann erreicht werden, indem
diejenigen Krankenversicherten einen steuerfinanzierten Zuschuss vom
Staat erhalten, deren gesamte Prämie 16,5 Prozent des Einkommens
überschreitet.
Eine Gesundheitsprämie kann zudem mittelfristig die Probleme der
GKV erheblich abfedern: Sie sorgt für Preistransparenz und eine
kostenbewusste Nachfrage. Denn die Prämie spiegelt die Kosten der
medizinischen Versorgung wider. Somit entsteht für die Versicherten
ein Anreiz, bei gleicher Qualität einen Tarif mit möglichst günstigen
Versorgungsangeboten und -formen zu wählen.
Nicole Horschel, Jochen Pimpertz: Transferbedarf in einer
prämienfinanzierten Gesetzlichen Krankenversicherung, gefördert von
der informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für
Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln, in: IW-Trends
2/2010
Pressekontakt:
Gesprächspartner im IW:
Nicole Horschel, Telefon 0221 4981-768
Dr. Jochen Pimpertz, Telefon 0221 4981-760
Telefon zur Pressekonferenz in Berlin am 28.6.: 0160 90742-392