
Konflikte gehören zum Arbeitsalltag – aber wenn daraus Gewalt wird, kann das ernsthafte Folgen haben. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung rückt dieses Jahr mit dem Präventionsprogramm „Jugend will sich-er-leben“ das Thema Gewaltprävention in den Fokus. Unter dem Motto „Gewaltfrei? Bin dabei!“ steht im Mittelpunkt, wie junge Beschäftigte für das Thema sensibilisiert werden können. Mehr dazu jetzt von meinem Kollegen Mathias Pillasch.
Sprecher: Gewalt hat am Arbeitsplatz hat viele Gesichter. Doch wer die verschiedenen Formen erkennt, kann schneller reagieren und Grenzen ziehen.
O-Ton 1 (18 Sek.): Wir unterscheiden da in körperliche und psychische Gewalt. Zur körperlichen Gewalt gehören zum Beispiel Schläge oder Stöße. Die psychische Gewalt ist etwas breitgefächerter. Da sind Drohungen zum Beispiel dabei oder Einschüchterungen. Und wir finden auch die geschlechtsspezifische Gewalt, wo sexuelle Belästigungen beispielsweise dazugehören.
Sprecher: Erklärt Stefanie Hobrack-Zscheich von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik. Beispielsweise Stress, Unsicherheit und direkter Kundenkontakt können die Stimmung im Arbeitsalltag schnell kippen lassen.
O-Ton 2 (20 Sek.): Das ist oft ein Zusammenspiel von vielen verschiedenen Faktoren. Wir haben zum Beispiel belastende Arbeitsbedingungen wie Zeitdruck oder Alleinarbeit. Generell kann man sagen, dass der Kontakt mit anderen Menschen und damit einhergehend schwierige Gesprächssituationen auch dazu führen können.
Sprecher: Damit es gar nicht erst soweit kommt, braucht es klare Strukturen. Arbeitgebende können durch vorbeugende Maßnahmen nicht nur Risiken senken, sondern Sicherheit geben. Beschäftigte können in Maßnahmen eingebunden werden.
O-Ton 3 (15 Sek.): Ganz wichtig ist es, auf betrieblicher Ebene anzufangen, mit einer Gefährdungsbeurteilung herauszufinden, wo Gefahren lauern und dann klare Regeln und Notfallpläne davon abzuleiten. Außerdem ist es wahnsinnig wichtig, Vorfälle immer zu dokumentieren und zu melden, damit man aus ihnen lernen kann.
Sprecher: Und wenn man selbst mal streitlustig oder genervt ist, helfen einfache Techniken, um Abstand zu gewinnen und sich wieder zu sammeln.
O-Ton 4 (21 Sek.): Da hilft es auf jeden Fall, kurz innezuhalten, innerlich bis beispielsweise fünf zu zählen und ganz tief durchzuatmen. Es kann außerdem auch sehr nützlich sein, eine dritte Person hinzuzuziehen oder das Thema zu wechseln. Denn Ziel des Ganzen ist es, innerlich emotionalen Abstand zu dem Konfliktthema zu bekommen, damit man eben keine unbedachten Worte oder Taten folgen lässt.
Mit klaren Strukturen, guten Strategien und einem offenen Umgang mit Konflikten lässt sich viel dafür tun, Gewalt am Arbeitsplatz zu verhindern. Mehr zum Thema Gewaltprävention in Ausbildung und Beruf gibt es auf jwsl.de.
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Pressesprecher
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV)
presse@dguv.de
030-13001-1414
Original-Content von: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), übermittelt durch news aktuell