Wird die Renovierung oder der Umbau eines Geschäftslokals geplant, ist die Beachtung von zahlreichen Vorschriften nötig. Bei Arbeiten an Gewerbeimmobilien kommt es außerdem in besonders hohem Maße darauf an, das vorhandene Budget einzuhalten.
Um keine Gesetzesverstöße zu begehen und das Budget nicht zu überziehen, ist vor allem eine sorgfältige Planung von Bedeutung. Welche Punkte bei dieser zu beachten sind, zeigt der folgende Beitrag.
Vorbereitende Maßnahmen
Der erste Schritt bei dem Umbau einer Gewerbeimmobilie besteht also stets in der Planung. Das Gebäude sollte vor dem Beginn der Arbeiten einer ausführlichen Bestandsaufnahme unterzogen werden. Eine realitätsnahe Einschätzung der Kosten und Möglichkeiten gelingt nur, wenn der bauliche Zustand der Immobilie bekannt ist.
Sinnvoll ist es, bereits in dieser frühen Phase die Unterstützung von Fachbetrieben in Anspruch zu nehmen. Diese sind beispielsweise in der Lage, fehlende Abdichtungen, Risse und Feuchtigkeit aufzuspüren.
Zu überlegen ist zu diesem Zeitpunkt auch bereits, ob der Geschäftsbetrieb während der Arbeiten aufrechterhalten werden kann. Ist dies der Fall, muss an einige weitere Dinge gedacht werden – betrifft der Umbau beispielsweise die Sanitäranlagen, lässt sich nicht auf das Aufstellen einer Baustellen Toilette während der Arbeiten verzichten.
Bauordnung beachten
Die Bauordnungen der Länder gestalten sich äußerst umfangreich. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang etwa der Bebauungsplan. Dieser legt die Nutzungsmöglichkeiten des Objekts fest.
Überdies ist der Bauordnung und den entsprechenden Richtlinien unter anderem zu entnehmen, wie der Brandschutz und die Fluchtwege gestaltet sein müssen.
Berücksichtigung der gewerblichen Auflagen
Darüber hinaus müssen die geplanten zukünftigen Tätigkeiten des Unternehmens mit den gewerblichen Auflagen der Immobilie übereinstimmen. Einige Immobilien weisen Nutzungseinschränkungen auf. In Geschäftslokalen darf so beispielsweise häufig kein Produktionsbetrieb ausgeführt werden.
Bei Wohnraumvermietungen ist zudem ausschließlich eine Nutzung für Wohnzwecke erlaubt – gewerbliche Tätigkeiten werden dann, wenn überhaupt, nur in einem sehr eingeschränkten Umfang gestattet.
Zeit und Budget kalkulieren
Um die Kosten der Baumaßnahmen möglichst gering zu halten, kommt es darauf an, das Fehlerrisiko so weit es geht zu reduzieren. Ein großer Kostenfaktor besteht zudem in der Gesamtdauer der Arbeiten.
Oft planen Unternehmen, zu einem bestimmten Datum die Arbeiten abgeschlossen zu haben. Allerdings werden die Umbaumaßnahmen häufig durch unvorhergesehene Probleme verzögert. Diese können nicht nur in den Witterungsbedingungen bestehen, sondern auch in einer plötzlichen Ressourcenknappheit oder der Insolvenz eines involvierten Handwerksbetriebs.
Professionelle Organisation
Bevor mit den eigentlichen Umbaumaßnahmen dann endlich begonnen werden kann, ist ein klar definiertes Konzept nötig. Dieses legt unter anderem fest, welche Ziele mit dem Umbau verfolgt werden, ob der Geschäftsbetrieb während der Maßnahmen aufrechterhalten wird und ob noch weitere Parteien von dem Bauvorhaben betroffen sind.
Damit ist für den Umbau der Gewerbeimmobilie idealerweise eine Art Businessplan zu erstellen, der sämtliche Möglichkeiten und Wünsche klar herausstellt. Im Zuge der Konzepterstellung lassen sich so auch Bereiche aufdecken, in denen am ehesten Kompromisse eingegangen werden können.
Steuerliche und rechtliche Aspekte beachten
Bei dem Umbau einer Gewerbeimmobilie sind selbstverständlich nicht nur bautechnische Vorgaben von Bedeutung. Auch rechtliche und steuerliche Aspekte spielen eine wichtige Rolle.
Kompetente Rechtsanwälte können so beispielsweise eine große Hilfe bei der Einholung der nötigen Genehmigungen und der Prüfung der Bauverträge leisten. Durch einen versierten Steuerberater lässt sich zudem einschätzen, welche steuerlichen Auswirkungen die Ausgaben für den Umbau nach sich ziehen. Idealerweise werden auch diese Parteien bereits möglichst früh in die Planung involviert.