Glaubensgruppen fordern in interreligiöser Erklärung dringend Schritte zur Abschaffung von Atomwaffen in Genf

Am 2. Mai hat ein Zusammenschluss
verschiedener Glaubensgruppen eine interreligiöse Erklärung
abgegeben, in der eindringlich die moralischen und ethischen Gebote
zur Abschaffung von Atomwaffen hervorgehoben werden. Anlass ist die
zweite Sitzung der offenen Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen
(OEWG) 2016, die die vom 2.-13. Mai in Genf stattfindenden
multilateralen Verhandlungen zur atomaren Abrüstung voranbringen
will.

In der Erklärung steht: „Atomwaffen sind unvereinbar mit den
Werten unserer jeweiligen Glaubenstraditionen — dem Recht der
Menschen auf ein Leben in Sicherheit und Würde, den Geboten der
Gewissenhaftigkeit und Gerechtigkeit, der Pflicht zum Schutz der
Schwächeren sowie verantwortlichem Handeln, das den Planeten für
zukünftige Generationen bewahrt.

Die Erklärung, die am 3. Mai vom vorsitzenden OEWG-Botschafter
Thani Thongphakdi aus Thailand verlesen wurde, ermahnt die
Arbeitsgruppe den Blick auf die humanitären Folgen von Atomwaffen zu
richten und fordert alle Staaten zur Teilnahme an der atomaren
Abrüstung in gutem Glauben und zur baldigen Verabschiedung eines
gesetzlichen Regelwerks auf, das das Verbot und die Abschaffung von
Atomwaffen unter strenger internationaler Kontrolle ermöglicht.

PAX, Soka Gakkai International (SGI) und der Ökumenische Rat der
Kirchen (ÖRK) waren die maßgeblich Verfasser der Erklärung mit dem
Titel „Glaubensgemeinschaften in Sorge um die humanitären Folgen von
Atomwaffen“.

Hirotsugu Terasaki, Geschäftsführer Friedens- und globale
Angelegenheiten bei SGI, kommentiert: „Es ist unsere aufrichtige
Hoffnung, dass die Gespräche der OEWG den Weg pflastern für einen
konkreten Plan, der –den Anfang vom Ende– des Atomwaffenzeitalters
einläutet.“

Susi Snyder, Programmmanagerin Atomare Abrüstung bei PAX, fügt
hinzu: „Wir fordern alle Teilnehmer auf das Augenmerk auf die
moralischen, ethischen und humanitären Gesichtspunkte zu richten.
Unsere Ablehnung von Atomwaffen muss größer sein als Worte und sollte
durch eine neue, verbindliche Gesetzgebung dafür sorgen, dass
Atomwaffen für alle Zeit verboten werden.“

Dr. Emily Welty, amtierende Moderatorin der Kommission für
internationale Angelegenheiten des ÖRK, erläutert die Position des
ÖRK: „Unsere tiefsten Überzeugungen und unser Glaube bewegen uns zur
Ablehnung einer Sicherheit, die auf atomarer Bedrohung beruht.
Atomwaffen sollten als eine sündhafte Zweckentfremdung unserer
Ressourcen angesehen werden.“

Die vollständige Erklärung, die bereits von mehr als 33 Gruppen
und Personen befürwortet wurde, finden Sie unter: http://www.sgi.org/
content/files/resources/ngo-resources/OEWG-Joint-Statement.pdf

Die Erklärung setzt auf vergangene interreligiöse Erklärungen zu
den humanitären Folgen von Atomwaffen auf, die in Washington D.C.
(April 2014), Wien (Dezember 2014) und New York (Mai 2015) abgegeben
wurden.

Glaubensgruppen und Personen können eine E-Mail an y-matsuoka [at]
soka.jp senden, um ihren Namen in die Erklärung einzutragen.

Die offene Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen wurde anlässlich
einer im Dezember 2015 beschlossenen Resolution von der
Generalversammlung der Vereinten Nationen einberufen, um
substanzielle und konkrete, effektive gesetzliche Maßnahmen,
Vorschriften und Normen zu erarbeiten, die zur Schaffung und
Bewahrung einer Welt ohne Atomwaffen erforderlich sind. Die erste
Sitzung fand im Februar 2016 statt.

Pressekontakt:
Yuko Oshima
Program Coordinator
Peace and Human Rights
Soka Gakkai International
Tel.: +81-80-5957-4710
E-Mail: y-matsuoka [at] soka.jp