Forderungen des Arbeitgeberverbandes Pflege, mit der Einfuehrung einer Greencard auslaendische Pflegefachkraefte zu gewinnen, erklaeren der Sprecher der Arbeitsgruppe Gesundheit der SPD-Bundestagsfraktion Karl Lauterbach und die zustaendige Berichterstatterin Hilde Mattheis:
Wenn eine Greencard fuer auslaendische Pflegekraefte eingefuehrt werden soll, dann muss dies an klare Regeln geknuepft werden: Die Ausbildung auslaendischer Bewerberinnen und Bewerber muss dem Niveau deutscher Standards entsprechen. Ausserdem muss dem Arbeitgeberverband Pflege klar sein: Der kuerzlich beschlossene Mindestlohn in der Pflege gilt auch fuer auslaendische Kraefte. Das Lohnniveau ist ein wichtiger Indikator fuer die Attraktivitaet und den gesellschaftlichen Stellenwert eines Berufsfeldes. Eine leistungsgerechte Verguetung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Altenpflege ist ausserdem eine wichtige Voraussetzung fuer die Sicherung der Pflegequalitaet. Ausserdem muss Beschaeftigung in der Pflege sozialversicherungspflichtig abgesichert sein.
Unabhaengig von der Anwerbung auslaendischer Fachkraefte muss die Ausbildung von Pflegekraeften in Deutschland verbessert werden. Ausbildende Pflegeeinrichtungen werden dadurch benachteiligt, dass die Ausbildungskosten in den Pflegesatz eingerechnet werden. In Zukunft muss die Ausbildung von Fachkraeften so finanziert werden, dass die Versicherten beziehungsweise. Pflegebeduerftigen nicht einseitig belastet werden und ausbildende Einrichtungen nicht den kompletten Mehraufwand alleine tragen muessen. Die Bundeslaender haben die Moeglichkeit, nach Paragraf 25 Altenpflegegesetz ein Umlageverfahren einzurichten, wenn es einen Mangel an Ausbildungsplaetzen gibt. Rheinland-Pfalz praktiziert dieses Verfahren seit 2004 und hat damit die Altenpflegeausbildung nachhaltig gesichert.
Ausserdem muessen die Arbeitgeber aktiver werden, um die Verweildauer in den Pflegeberufen zu erhoehen. Gefragt ist hier ein modernes Personalmanagement, das gute Arbeitsbedingungen schafft. Dazu gehoeren betriebliche Gesundheitsfoerderung, Moeglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung, eine angemessene Arbeitszeitgestaltung und bedarfsgerechte Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
2010 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de