
Die durchschnittliche Einkommensteuerbelastung der deutschen
Haushalte erhöht sich in der laufenden Legislaturperiode um mehr als
14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung der Prognos AG.
Demnach steigen die Einkommen der Deutschen insgesamt um 17 Prozent,
während die darauf erhobenen Einkommenssteuern um fast 30 Prozent
steigen. „Die Große Koalition kann nicht ernsthaft so tun, als
vermeide sie Steuererhöhungen. Ihr Argument, die kalte Progression
wirke in diesem Jahr nur gering, lenkt ab“, sagt Prognos
Chefvolkswirt Michael Böhmer. Pro Haushalt wurden 2013 im Schnitt
3.875 Euro Einkommensteuer bezahlt, 2017 werden es rund 5.000 Euro
sein. Grund für die schleichende Erhöhung ist der Anstieg des
allgemeinen Lohnniveaus. Es steigt derzeit vor allem durch
Produktivitätsfortschritte, weniger durch Inflation. Zugleich bleibt
der Einkommensteuertarif unverändert. Neben Wenigverdienern sind
mittlere Einkommen besonders betroffen. Für sie steigt die
Einkommensteuerbelastung regelmäßig mehr als doppelt so stark wie
ihre Löhne. Besser- und Höchstverdiener sind weit weniger betroffen.
„Diese Entwicklung kann kaum im Sinne des Gesetzgebers sein.“, so
Böhmer, „Insgesamt bedeutet sie, dass sich die allgemeine
Steuerbelastung erhöht, wenn die Gesellschaft als Ganzes
leistungsfähiger wird. Das wäre absurd“.
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